Werden wir die böse Wirtschaft jetzt endlich los?

Lars Vollmer

Lasst mich euch von einer bemerkenswerten E-Mail erzählen, die ich vor kurzem erhielt: Ein Unternehmer aus einer jener Branchen, die von den Corona-Maßnahmen der Regierungen in Bund und Ländern besonders hart getroffen worden sind, nahm Abschied von seinen Kunden und seinem Netzwerk.

Er schrieb, die staatlichen Eingriffe hätten dazu geführt, dass er kaum noch Umsätze erzielen könne, bei gleichzeitig hohen Stornokosten aus dem zuvor gut laufenden Geschäft.

Er sei in die Geschäftsaufgabe gezwungen worden, habe allen seinen Mitarbeitern kündigen müssen und es würde für die ganzen damit verbundenen Zahlungen zur Auflösung aller laufenden Verpflichtungen auch ein Großteil seiner Altersvorsorge draufgehen.

Da schrieb ein Mann, in resigniertem Ton, der sein Lebenswerk zerstört sieht. Wir reden aber nicht von irgendeinem Unternehmer, sondern von einem erfahrenen, dauerhaft erfolgreichen Unternehmer, einem Urgestein seiner Branche. Ich kenne ihn. Ein alter Hase, mutig, aber nicht übermütig, umsichtig, geerdet, mit einem sehr kompetenten Team und einem großen Kundenkreis. Es lief richtig gut bei ihm … vor Corona.

Von traurig bis wütend

Ich las das und war zuerst gerührt. Was mich erstaunte. Ich hatte Mitgefühl und schwenkte in die traurige Stimmung der E-Mail mit ein. Dann wurde mir klar: Nach diesem Brief und nach dieser Welle der Emotion, die der Brief auslöst, tritt der Mann einfach ab und sein Unternehmen ist weg. Einfach weg.

Und die wirtschaftliche Substanz, die Dienstleistung für die Kunden, die Arbeitsplätze, die Wertschöpfung … einfach futsch. Auch die Innovationen, die Ideen, die er in die Welt gebracht und in Leistungen und Nutzen für das Gemeinwohl verwandelt hat. Verschwunden. Verloren.

Ja, danke für den Hinweis, natürlich ist das der Lauf der Dinge in der freien Wirtschaft: Unternehmen werden geboren, leben und sterben, machen den Platz frei für neue Versuche. Aber normalerweise sorgt diese „schumpetersche Zerstörung“ für das Aussortieren der schlechteren Ideen, der dysfunktionalen Organisationen, der schwächeren oder veralteten Unternehmen. Im Ergebnis dieses wettbewerblichen Evolutionsprozesses wird die Wertschöpfung insgesamt immer weiter erhöht und der Nutzen für die Kunden und die Gesellschaft maximiert.

Als leidenschaftlicher „Foodie“ kann ich mich an genau diesem Evolutionsprozess ja durchaus erfreuen. In meiner Wahlheimat Barcelona schließen – zu normalen Zeiten – wöchentlich mehrere durchaus passable Restaurants und werden durch neue ersetzt. Und das neue muss besser sein als das alte, sonst überlebt es nicht.

So entsteht Fortschritt.

Und aus dem Fortschritt entspringt die Überlegenheit der Marktwirtschaft gegenüber der Alternative: der Zentralplanungswirtschaft, die umso schlechter funktioniert, je komplexer die Welt ist, die sie staatsverwalten will.

Nur: Hier, im Falle dieses Unternehmers, war das ja nicht so! Das Unternehmen starb nicht, weil es im Konkurrenzkampf unterlegen war, sondern weil die Rahmenbedingungen durch den Staat kurzfristig so geändert wurden, dass ein zeitgemäßes, sinnvolles, eigentlich hoch profitables Unternehmen in vollem Lauf über den Haufen geschossen wurde.

Kurz darauf war ich nicht mehr traurig, sondern wütend. Und ich war wütend, weil dieser Unternehmer offenbar gar nicht wütend war. Mich ärgerte seine Resignation. Wie kann man so eine Katastrophe nur so stoisch hinnehmen? Er schien niemandem einen Vorwurf zu machen. Er strahlte dieses Was-soll-ich-denn-machen, diese Ohnmacht aus, er schien von den Ereignissen einfach überwältigt worden zu sein.

Und ich rätsele über diese komische Resignation. Die ist so un-unternehmerisch. Woher kommt die?

Das Schmuddeltier

Dieser Fall ist nur einer von vielen. Und sobald die Bundesregierung die vorübergehend ausgesetzte Insolvenzanmeldepflicht wieder in Kraft setzt, wird es ein Fall von sehr vielen sein. Ihr werdet sehen.

Aber genau diese Geschichten haben keinen Platz in der medialen Welt. Für die meisten Politiker und Journalisten scheinen das randständige Probleme zu sein. Die Wirtschaft ist für sie abstrakt. Es gibt eben „Einschränkungen“. Das „muss“ jetzt halt sein. Und ja, die Wirtschaft geht irgendwie „runter“ und danach irgendwie wieder „hoch“. Die Wirtschaft „macht so eine V-Kurve“.

Aber dass das von oben verordnete Abwürgen der Wirtschaftstätigkeit echtes Verschwinden von Ideen, echtes Sterben von Unternehmen und echtes Leid von Menschen nach sich zieht, findet wenig Widerhall in der veröffentlichten Wahrnehmung.

Die Wirtschaft wird dort so ein wenig distanziert betrachtet wie ein komisches Tier, vor dem man sich ein bisschen ekelt.

Vielleicht ist es ja auch besser so, dass Politiker und Redaktionen einen Bogen um die konkrete Wirtschaft machen und ihren Blick lieber auf abstrakte Wirtschaftszahlen und -phänomene beschränken. Würden sie hautnah mitbekommen, was tatsächlich los ist, würde es ihnen schwer fallen, hinter ihren Entscheidungen zu stehen. Das ist ja gerade das Problem. Unsere Politiker sind zu weit weg, sie schlafen bei der Erstbefahrung nicht unter der Brücke, die sie selbst errichtet haben.

Woher kommt eigentlich diese allgemein weitestgehend akzeptierte Geringschätzung und diese verklemmt-gehässige moralische Abwertung der Wirtschaft?

Sie verwundert mich umso mehr, da sowohl das Geld als auch die Innovationen, mit der all die Probleme von Armut über Klima bis Ungerechtigkeit gelöst werden könnten, ja aus der Wirtschaft kommen – und immer kamen. Woher denn sonst?

„Wir haben gut gewirtschaftet!“

Noch immer gilt: Jeder Euro, der von Politikern mit moralischer Inbrunst eingezogen und umverteilt wird, wurde vorher von klugen, fleißigen, mutigen, geschickten, starken Köpfen und Händen in ehrlicher Arbeit erschaffen. In der Wirtschaft.

Dieser Zusammenhang ist in den Köpfen merkwürdigerweise verloren gegangen. In der alten Bonner Bundesrepublik, in der ich aufgewachsen bin, war er noch da: Jeder wusste: Wenn es der Wirtschaft gut geht, führt das zu Fortschritt und Wohlstand für alle.

Heute vereinnahmen die Politiker die Errungenschaften der Wirtschaft für sich. Wenn die Steuern sprudeln, behaupten sie immer und immer wieder: „Wir haben gut gewirtschaftet!“ – und mit „wir“ meinen sie sich selbst.

Die Wirtschaft scheint für den Wohlstand heute nicht mehr zuständig zu sein: Das macht die Regierung im Land der welthöchsten Steuern- und Abgabenlast wider jede historische Erfahrung irgendwie geldpolitisch. Also: Mit Schulden. Beziehungsweise: Mit der Giralgeldschöpfung, im Volksmund meist „Druckerpresse“ gennant.

Ich wundere mich einfach nur, dass sich kaum einer darüber wundert, wie die Unternehmen sich in der gegenwärtigen Krise unter allgemeinem Konsens gefälligst hinten anzustellen haben. Es gehe schließlich um wichtigeres. Und überhaupt: Der Staat mache die Wirtschaft ja schließlich nur deshalb kaputt, um sie zu schützen …

Ist uns denn wirklich nicht mehr klar, dass die Zerstörung von wirtschaftlicher Substanz gleichbedeutend ist mit der Zerstörung von gesellschaftlicher Substanz? Haben wir kein Verständnis mehr dafür, dass es Unternehmen sind, die Probleme lösen, nicht Politiker? Ist uns nicht mehr bewusst, dass Volksgesundheit und Lebenserwartung vor allem mit dem allgemeinen Wohlstand korrelieren?

Zur Erinnerung

Es ist paradox: Auf der einen Seite ist doch unbestreitbar, dass die globalisierte Wirtschaft und der Freihandel in den letzten Jahrzehnten für beispiellose Erfolge gesorgt haben – Milliarden Menschen aus der Armut geholt, Kindersterblichkeit verringert, Bildungsgrad erhöht, Umweltschutz verbessert und vieles mehr. Wenn ihr es nicht glaubt, googelt einfach mal nach Hans Rosling und seinen wunderbaren Youtube-Videos und nach seinem öffentlichen Erbe namens Gapminder. Oder lest den letztjährigen Bestseller „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ von der Professorin für Medienpsychologie Maren Urner, das sie auf unserem work-X Festival vorstellte (hier zum Video).

Aber wenn es auch heute weniger Armut gibt als noch vor vierzig Jahren, es gibt sie noch. Und wenn auch weniger Kinder sterben als vor dreißig Jahren, sie sterben noch. Und wenn es auch weniger CO2-Ausstoß pro Kopf gibt als vor zwanzig Jahren, es gibt ihn noch. Und wer ist besser geeignet dafür, öffentlich an den Pranger gestellt zu werden, als die Unternehmen, die Wirtschaft?

Es muss ja schließlich jemand schuld an dem Übel auf der Welt sein, oder? Und der Wirtschaft kann man kinderleicht Unmoralisches unterjubeln, während Moralisches kinderleicht auf der Habenseite der Politik verbucht werden kann. Wie absurd das ist. Unfassbar!

An den grundsätzlichen Zusammenhang, dass Wirtschaft etwas erwirtschaftet und Politik nichts erwirtschaftet, sondern nur einnimmt und verteilt, daran dürfen wir uns heute alle wieder erinnern. Und zwar dringend.

Und ich möchte außerdem daran erinnern: Aus Linientreue und Folgsamkeit ist noch niemals auf der Welt Innovation oder wirtschaftlich-gesellschaftlicher Fortschritt entstanden. Auch kein Fortschritt in Richtung Klimaschutz oder Gesundheit. Um solche Ziele zu erreichen, bräuchten wir ein wirtschaftsfreundliches, fortschrittsfreundliches Klima in unserer Gesellschaft, keinen Aberglauben an Zentralismus und Steuerung, keine Staatsgläubigkeit.

Ja, ein demokratischer Staat kann sich legitimerweise vom Wirtschaftsbild der 1950er-Jahre trennen und sich in eine andere Richtung weiterentwickeln, wenn die Mehrheit das so will. Aber wenn man die soziale Marktwirtschaft, die sozial war, weil sie marktwirtschaftlich war, über Bord kippt, dann müsste erstmal ein anderes realistischerweise funktionierendes Konzept vorliegen! Und eine überwiegend staatsgelenkte Wirtschaft funktioniert eben auf Dauer nicht, da lege ich mich fest. Belege dafür dürften ausreichend vorliegen.

Wenn die Politiker behaupten, sie wollten mit ihren Maßnahmen die Unternehmen vor Corona schützen, dann wäre mein Vorschlag: Lasst sie das doch selbst machen! Jedes Unternehmen möchte natürlicherweise seine Mitarbeiter und Kunden vor Infektionen schützen. Das liegt in ihrem ureigensten Interesse, dazu muss sie niemand zwingen. Und jedes Unternehmen weiß selbst am besten, was es dafür in seiner spezifischen Lage und Funktionsweise tun kann und muss.

Wie kann man nur auf die Idee kommen, eine Hand voll Spitzenpolitiker, deren Interesse hauptsächlich darin bestehen sollte, wiedergewählt zu werden, könnten besser beurteilen, was ein Unternehmen zum Infektionsschutz während einer Epidemie unternehmen könnte?

Wir brauchen Geld und Ideen, um Sicherheit, Gesundheit und Fortschritt zu erzeugen. Gerade jetzt. Was Unternehmen im Gegensatz zur EZB und Regierungen können: Geld erwirtschaften und Ideen generieren, um Sicherheit, Gesundheit und Fortschritt zu erzeugen. Also lasst sie doch frei, um genau das zu tun!

Giftalarm!

Der allgemeine Liebesentzug für die Wirtschaft ist wie eine Vergiftung. Dieses Gift zersetzt nicht nur die Stimmung, sondern auch die Verantwortungsbereitschaft der Bürger.

Die Hingabe zur zentralistischen, paternalistischen Steuerung, zum Beispiel das Warten auf Merkel oder Söder, die uns bekanntgeben, wie wir uns zu verhalten haben, ist eine Verantwortungsabgabe an die Institutionen. So wird aber nichts aus einer Verantwortungsgesellschaft, also einer Gesellschaft voller verantwortungsvoller Individuen.
Dabei lassen wir uns eine kolossale Verwechslung in die Köpfe framen: Die Selbstverantwortung selbst wird als unmoralisch angegriffen! Achtet mal darauf. Mit der Zeit glauben die Leute tatsächlich, dass verantwortlich handelt, wer linientreu alle von der Regierung vorgegebenen Regeln befolgt.

Aber wer Regeln, Vorgaben und Anordnungen befolgt, übernimmt ja gerade KEINE Verantwortung, sondern gibt sie an die regelnde Institution ab! Verantwortung übernimmt immer nur derjenige, der sich dort, wo es sinnvoll ist, unabhängig von den Regeln verhält. Und sei es auch im Einzelfall GEGEN die Regeln, wenn es sein muss.
Um das klarzustellen: Einfach nur dagegen zu sein, um dagegen zu sein, ist genauso unverantwortlich wie einfach nur dafür zu sein, um dafür zu sein. Wer Verantwortung übernehmen will, muss zuerst selber denken, dann selber entscheiden und sich dann der eigenen Entscheidung gemäß verhalten.

Verantwortung wäre heute insbesondere: Für wirtschaftliche Freiheit zu kämpfen. Und ein Business aufzubauen, das nicht davon abhängt, dass die Normalität zurückkommt, die vorher war. Sondern ein Unternehmen aufzubauen, das auch in einer Welt bestehen kann, die ständig und immer mehr von Politikern in Regierungen eingeschränkt wird. Mit immer neuen moralischen Zielvorgaben: Mal gegen den imperialistischen Klassenfeind, mal gegen das Ozonloch, mal gegen die Klimaerwärmung, mal gegen Corona.

Schaut einfach mal in eine wahrscheinliche Version der Zukunft: Ihr werdet mal mit dem Verbrenner fahren dürfen, mal nicht, ihr werdet mal fliegen dürfen, mal nicht, ihr werdet mal die Grenze überqueren dürfen, mal nicht, ihr werdet mal ein Publikum versammeln dürfen, mal nicht, ihr werdet mal dies essen dürfen, mal jenes nicht, ihr werdet mal Sport machen dürfen, mal nicht, ihr werdet mal Freunde treffen dürfen, mal nicht – und so weiter. Lockdowns und Verbote in unterschiedlichsten Formen und tief in die Privatsphäre hinein werden meine und eure Normalität sein. Selbstverständlich immer für einen höheren, moralisch aufgeladenen Zweck.

Ich habe keine Ahnung, was noch alles kommen wird, aber ich halte es derzeit für vernünftig anzunehmen, dass die Politik immer mehr moralisieren wird und unser Leben immer übergriffiger einschränken wird. Denn es scheint sich für die Politiker zu lohnen und in Umfrage- und Wahlergebnissen auszuzahlen.

Wo ist der Widerstand?

In einer solchen Zukunft entschlossen für mein Unternehmen einzutreten, das schaffe ich. Aber entschlossen gegen die Moralüberschwemmung der Politik anzukämpfen, das überfordert mich, ja, das überwältigt mich.

Mein Talent ist nunmal nicht die aktive Politik. Für mehr Freiheit zu kämpfen, wäre eigentlich eine Sache der Wirtschafts- und Industrieverbände. Aber von denen höre ich nichts. Ihr etwa? Ich höre auch keine freiheitliche Stimme von der IHK, aber da ahne ich den Grund. Ich höre aber auch nichts von den Gewerkschaften. Die müssten doch ein vitales Interesse daran haben, die Arbeitsplätze in ihren Branchen zu erhalten. Oder wollen die lieber nach bewährtem historischem Strickmuster ein Teil eines sozialistischen Staatsapparats werden?

Alles in allem: Wo ist der politische Widerstand? Wo ist die Stimme der Wirtschaft und der Freiheit? Wer hält die Fahne der Grundrechte als Abwehrrechte gegen einen übergriffigen Staat hoch? Wo ist die Résistance?

Ich treffe viele Leute, spreche mit vielen auf virtuellem Wege im Rahmen unserer Veranstaltungen. Überall spüre ich dieses Einknicken, diese Resignation wie in dem Abschiedsbrief des Unternehmers. Den meisten ist das gar nicht bewusst. Kaum jemand scheint darüber nachzudenken, dass politischer Widerstand eine Möglichkeit wäre.

Warum das so ist? Tja. Weiß ich nicht.

Vielleicht ist es bereits die schiere Angst vor Denunziation. Oder die Ehrfurcht gegenüber der moralischen Gewalt. Oder eine einsetzende geistige Müdigkeit.

Das macht mir Angst. Denn das hieße ja, dass diese Entwicklung ungebremst weitergehen könnte, dass wir das Abdriften in eine Form von Staatssozialismus nicht mehr aufhalten könnten.

Wenn ich bei mir ein politisches Talent erkennen würde, was nicht der Fall ist, würde ich irgendwas versuchen. Aber da ich für diesen Job völlig ungeeignet bin, bleibt mir nur die Hoffnung.

Und mir bleibt, darüber zu schreiben.

Und mir bleibt der Wunsch, dass noch mehr Unternehmer sich äußern.

Denn Freiheit muss erkämpft werden. Das war schon immer so. Wenn ihr euch selbst nicht stabil positioniert und kämpft, werdet ihr ruckzuck in die moralische Schmuddelecke geschoben. Dann entscheiden andere über euch und euer Unternehmen. Und dann dürft ihr euch früher oder später von euren Mitarbeitern und Kunden verabschieden.


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  • Klaus Heywinkel
    26. November 2020 at 08:47

    Lieber Lars, ein für mich sehr nachvollziehbarer Gedankengang – vielen Dank 🙂
    Ein Aspekt fehlt mir allerdings in der Betrachtung: Der Pfostenfaktor, der Politiker ja quasi zwingt zu handeln.

    Mit dem Pfostenfaktor meine ich folgendes: Viele Menschen verhalten sich nach meiner Beobachtung in dieser Corona-Krise sehr verantwortlich. Vermutlich die überwiegende Mehrheit. Aber einige Wenige glauben trotzdem noch eine Hochzeit mit 350 Gästen feiern zu müssen. Oder Parties mit 50 Leuten zu zelebrieren. Oder Arbeitsbedingungen fortzusetzen, die die Verbreitung des Virus befördern.

    Das sind vielleicht die gleichen Menschen, denen der Rest der Gesellschaft schon immer egal war. Die schon immer auf Feuerwehrzufahrten geparkt und ihren Sperrmüll einfach neben die Müllcontainer auf den Rasen gelegt haben. Ich glaube, die Politiker reagieren auf diese unverantwortlichen, a-sozialen Mitbürger. Das ist ein wenig so wie in der Schule: Wenn sich der Schuldige nicht gemeldet hat, wurden halt alle bestraft.

    Einige Wenige schaffen es, dass die Freiheit aller eingeschränkt wird. Und wir haben kein Konzept dafür.

  • Norbert Seemann
    26. November 2020 at 09:05

    100 % Zustimmung

  • Patrick Salenski
    26. November 2020 at 09:17

    Tschuldigung aber ist das nicht etwas einseitig? Ich arbeite mit Hunderten Lieferanten und einigen Unternehmen in Partnerschaft. Es gibt einige wenige, meist Automotive orientierte Unternehmer denen es schlecht geht, andere die breiter aufgestellt sind..sind grad nicht erreichbar Danske vor Aufträgen nicht mehr wissen wohin. Aber ok, gehen wir auf die Restaurants und Friseure. Hörte gerade von einem tragischen Ende eines Salons im März gegründet im April Insolvenz. Innovatives Unternehmen, hatte voll auf Krediten finanziert beschlossen es bräuchte mitten in München einen Frisiersalon. Ja, wirklich schade drum. Aber es ist weder mir noch ihnen möglich alle Schicksale (positiv wie negativ) in einen Text zu packen. Sie teilen ihre Meinung mit, das ist gut und wichtig, dass darf ich auch. Steht im Grundgesetz. Meine Meinung ist, wenn wir bereit sind auch nur ein Menschenleben zu riskiere oder bewusst zu opfern, dann bitte bitte rottet uns aus.

    • Amon Thein
      29. November 2020 at 10:15

      Spannender Text! Danke für die Einschätzung. Ich verstehe davon auf emotionaler Ebene vieles gut und bin selbst geneigt zu glauben, dass vor allem aus Unternehmen Innovation entsteht (hab das allerdings auch schon in anderen Zusammenhängen erlebt, z. B. in ehrenamtlichen Zusammenhängen und auch in staatlichen Formaten). Ist auch eine tolle Geschichte: Wirtschaft innoviert und macht die Welt besser. Allerdings: unter welchen Umständen passiert das? Wer „gewinnt“ eigentlich? Es ist nicht „die Wirtschaft“, also KMU und Mittelstand, wo die meisten Unternehmen sind. Da, wo jetzt auch die Probleme zu finden sind. Wem es gut geht, der hat Liquidität. Hatte aber kaum ein Unternehmen offenbar. Direkt im ersten Monat des Lockdowns. Wie kann das sein? Dein Text basiert sehr stark auf einer These: „es gibt eine soziale Marktwirtschaft“, in der es gesunden Wettbewerb und funktionierende Regeln gibt. Ist das so? Dazu gibt es sehr schlaue Ausführungen von Ulrike Herrmann, z. B. bei „Jung und naiv“ (https://www.jungundnaiv.de/2020/01/12/wirtschaftsjournalistin-ulrike-herrmann-ueber-soziale-marktwirtschaft-und-die-zukunft-des-kapitalismus-folge-451/), die darlegt, dass es diesen Zustand so nicht gibt. Sehr lohnenswert. Denn: erfolgreiche Unternehmen gibt es aktuell natürlich. Mit noch mehr Gewinn als vorher. Aber die sind entkoppelt von „der Wirtschaft“ von der du sprichst. Und diese Amazons der Welt sind vielleicht auch die Antwort auf deine subjektive Einschätzung, was die Geringschätzung „der Wirtschaft“ angeht. Denn all die positiven Wirtschafts-Konnotationen aus deinem Text (z. B. Gemeinwohl!) sind bei diesen Großkonzernen wohl kaum zu finden.

  • Uli
    26. November 2020 at 10:09

    Obacht Lars, obwohl ich deine Haltung zu Zentralismus und Peternalismus teile, und bei aller Liebe für die Unternehmen:
    Punkt 1:
    Man kann jegliche Restriktionen sofort auf Null runterfahren um die Unternehmen zu entlasten, ABER früher oder später werden die Unternehmen im gleichen Dilemma stecken weil die Leute aus Angst nichts mehr kaufen und nicht mehr irgendwohin gehen wollen und nichts mehr transportieren wollen usw. Man kann nur wiederholen dass einem Virus die restliche Welt scheißegal ist…
    Punkt 2:
    Zitat: „Lasst sie das doch selbst machen! Jedes Unternehmen möchte natürlicherweise seine Mitarbeiter und Kunden vor Infektionen schützen. Das liegt in ihrem ureigensten Interesse, dazu muss sie niemand zwingen. Und jedes Unternehmen weiß selbst am besten, was es dafür in seiner spezifischen Lage und Funktionsweise tun kann und muss.“
    Mein lieber Schwede da sieht man schon dass du mehr und mehr abhebst. Es ist wie immer in Unternehmen, dass viele hochgestochene Phrasen und Wörter rausgehauen werden. ABER bei genauerem Hinsehen isses alles eher nix wert. Nur Heissluft. Es ist so auch mit der Infektionsgefahr und ihren Maßnahmen. Da sind die alle keine Deut besser als tie pösen Politiker. Ich sage das als einer von der Basis…
    Bleibt gesund Leute 🙂

  • Volker Bogatz
    26. November 2020 at 11:01

    Hallo Lars,
    du sprichst mir aus der Seele und ich kann aber sowas von nichts hinzufügen. Wenn alle Unternehmer für 2-3 Tage ihre Unternehmen stilllegen, wird es danach vermutlich alles wieder weiterlaufen wie geplant. Denn die Kunden bleiben ja Kunden, die Aufträge bleiben Aufträge. Aber es wäre ein Signal. Ja, es geht unserer eigenen Firma noch gut, aber auch ich sehe einen gewissen Weg, den ich nicht mitgehen möchte.

  • kdh
    26. November 2020 at 11:45

    Lieber Lars,
    wenns denn so einfach wäre. Es gab da mal ein Buch (wrong turn), und da hat der Verfasser geschrieben: wer glaubt Komplexität beherrschen zu können, der glaubt auch sich seine Eltern selber ausgesucht zu haben. Menschliche Systeme sind nun mal komplex. Und daß die sogenannten Eliten damit nicht umgehen können zeigt sich jetzt leider an sehr (zu?) vielen.
    Grüße kdh

  • Holger
    26. November 2020 at 13:07

    Danke Lars. Voll auf den Punkt gebracht für mich.

    Jeder scheint etwas anderes in dem Artikel zu lesen, wenn ich die anderen Leserstimmen anschaue. Mir macht genau die von Dir angesprochene Tendenz große Sorge, in einem Staat zu landen, der dieses Land wieder nach sozialistischen Vorgaben führen will. Genau diese Tendenz sehe ich aktuell – und zwar mit zunehmender Beschleunigung – auf uns zukommen.

    Und ja, wir werden „kämpfen“ müssen für unsere (kreative) Freiheit. Ob nun durch Widerstand, durch Kreativität, Talent, bessere Ideen, oder andere Spielarten, das ist ja für jeden frei wählbar. „Kämpfen“ kann ja auch erstmal heissen, das Territorium klar abzustecken und da bin ich ganz bei Dir: Die eigene Position stabil zu vertreten.

    Die Wut, die Du ansprichst, ist für mich eine essentielle Kraft in so einer Phase. Leider ist Wut gesellschaftlich ja tabu, da Wut oft gleichgesetzt wird mit Aggression, Emotionalität, Unreife oder Übergriffigkeit. Doch wenn wir die Wut mal entzaubern und uns bewusst werden über die „reine Kraft in der Wut“, dann ist es genau diese Kraft, die uns individuell und kollektiv aufstehen lässt, die unsere Kreativität entfacht, die uns den Schub gibt, nicht einfach im „sozialistischen Morast“ und in der Gleichgültigkeit hängen zu bleiben. Sondern Position zu ergreifen.

    Vielen Dank für Deinen Anstoß. Danke für das Zeigen Deiner Position. Danke für Dein „Vorweg gehen“. Es wird automatisch dazu führen, dass es auch Leute gibt, die nun „dagegen“ sind, das ist ja das Prinzip einer klaren Position. Und ich finde es großartig, wenn Menschen ÜBERHAUPT mal Position beziehen, ob nun in dieser Zeit oder ganz generell. Eine Position anzugreifen oder den Makel daran zu finden ist relativ einfach – aber in dieser Position stabil zu bleiben, aller Unkenrufe zum Trotz, das finde ich stark!

    Munter bleiben!

  • Sebastian Risch
    26. November 2020 at 13:40

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier als „Covidiot“ geoutet werde. Diese Pandemie ist und bleibt eine Labor-Pandemie die auf einem sehr wackeligen Fundament steht. Das „Fundament“ für die von der Politik Matraartig wiederholten „gefährlichen Infektionszahlen“ ist: Der PCR Test. Bitte lesen Sie sich in diesem Zusammenhang genau die Klage von Dr. Füllmich gegen die „Volksverpetzer“ für seinen Mandanten Dr. Wodarg durch. Darin steht neben vielen anderen Informationen deutlich zu lesen, welche wissenschaftlichen Fehler bei den Tests gemacht werden und woher deswegen die „hohen“ Zahlen kommen.

    Hier ist der Text:

    https://clubderklarenworte.de/wp-content/uploads/2020/11/Klage-LG-Berlin.-Eingereicht.-Black.pdf

    Der PCR Test weist weder einen Virus nach, noch, ob jemand „erkrankt“ ist. Er weist lediglich einen RNA Schnipsel eines Virus nach, der aus der Corona Familie stammt. Dies kann auch ein Fragment eines bereits abgestorbenen Virus sein. Er sagt weder etwas darüber aus, ob eine Person ansteckend ist, noch ob sie wirklich erkrankt ist. Genau das muss normalerweise nämlich IMMER durch einen Arzt festgestellt werden (Besonders bei Epidemien). Und als erkrankt gilt immer NOCH: Der Mensch hat Symptome. Erst seit C19 gibt es das Paradoxon der sog. „symptomlos Erkrankten“. Jeder seriöse Mediziner schüttelt darüber den Kopf. Entweder ist man „gesund“… dann hat man keine Symptome. ODER man ist krank… und dann hat man welche… Alles andere ist Humbug.

    Des Weiteren war bis zum Jahr 2009 eine „pandemische Lage“ von der WHO mit 3 Faktoren beschrieben worden: Anzahl der „Erkrankten (Nachweislich infizierten MIT Krankheitssymptomen), Anzahl der Toten, die nachweislich AN dem Erreger gestorben sind, Weltweites auftreten der Krankheit.

    Die ersten beiden Kriterien wurde im Jahr 2009 kurz vor der sog. Schweinegrippe von der WHO einfach so male eben gestrichen. Also nicht, weil sie irgendwie „falsch“ wären für eine Definition… sondern weil es damit deutlich einfacher ist, eine „pandemische Lage“ zu erklären. Und bis zum März 2020 war es auch noch so, dass ein Arzt eine „Infektion“ und damit eine „Erkrankung“ feststellen musste. Und womit stellt man das fest? In dem man auf die Symptome schaut. PUNKT

    Was wir derzeit erleben ist eine Panikmache, die rein auf einem nicht validerten Test, der auch noch wissenschaftlich falsch ausgeführt wird. Niemand leugnet, dass es eine außergewöhnlich schwer verlaufene Atemwegserkrankung geben könnte, wenn man mit dem C19 Erreger zu tun hat. Ich kenne auch Leute, die das bereits „gehabt“ haben… zumindest wurden sie dabei positiv getestet. Ich selbst habe im Frühjahr 2014 und Winter 2017/2018 eine Wochen dauernde Lungenentzündung gehabt… ich weiß, wie sich das anfühlt. Aber Corona Viren sind „immer“ in einer Grippesaison anteilig mit ca. 15% vorhanden… und wir brauchen auch keine RNA-Impfung dagegen, von der es noch keine Langzeitstudien gibt. Es wird an RNA Impfstoffen seit 1990 geforscht. Und noch nicht einer ist seitdem zugelassen worden! und jetzt wollen sie die Bevölkerung damit „durchimpfen“? Die Spätfolgen könnten katastrophal sein.

    Aber wir merken auch hier eine „Verschiebung“ der Perspektiven. Das wirtschaftliche Handeln wird so weit in den „Not-Bereich“ für tausende „heruntergefahren“, dass wir alle dankbar sein werden, wenn alles wieder „normal“ sein kann, wenn wir uns impfen lassen. Warum merkt das eigentlich niemand? Müssen erst alle Gastronomen pleite sein, damit wir der Pharma-Industrie aus der Hand fressen? Sorry, aber ich werde bei diesem Thema wirklich emotional. Und das darf ich auch! Sie haben völlig Recht, wenn sie schreiben, dass die „böse“ Wirtschaft das doch bisher alle bezahlt hat. Ist das jetzt der Dank?

    Leute, wir haben ganz andere Probleme als das „eklige Wirtschaftstier“.
    Ich bin Einzelunternehmer und habe seit den Anfängen der C-Krise immer gut zu tun gehabt. Aber dass man aufgrund eines so brüchigen wissenschaftlichen Basis mit allen Mitteln der Politik genau diese Resignation bei vielen Menschen erzeugen konnte, von der Sie schreiben, das verblüfft mich absolut…und es verärgert mich.
    Aber für mich galt schon immer: „Es gibt keine blöden Fragen. Es gibt nur Menschen, die nicht ausreichend und korrekt informiert wurden.“

    Warum informiert sich keiner mehr außerhalb des Mainstreams?
    Warum machen die meisten mit bei der Stigmatisierung der C-Skepriker?
    Warum drängen die Medien die C-Skeptiker in die rechte Ecke und versuchen aus Ihnen das Bild von gewaltbereiten Schlägertrupps zu erzeugen, wobei die „gewaltbereiten“ fast durchgängig die Polizei zu sein scheint.?
    Warum werden nur Drosten, Wieler, Leopoldina (alle Staatlich bezahlt) gehört und andere, teilweise deutlich kompetentere Leute zensiert, beleidigt, als Dummschwätzer betitelt (Dazu gehören: Prof. Bakhdi, Dr. Wodarg – der die Schweinegrippe-Plandemie im EU-Parlament 2009 verhindert hat, Ärtze für Aufklärung, Anwälte für Aufklärung, Corona Ausschuss).
    Und warum haben wir aufgrund der Gesetze vom 18.11.2020 auf einmal (fast) keine Grundrechte mehr? Wegen Zahlen, die auf einer unwissenschaftlichen Basis erzeugt wurden?
    Warum werden die „Infizierten“ (= positiv getesteten) nur aufaddiert und nicht mit den „Gesundeten“ (jene, die nach dem Test einfach nur 14 Tage länger gelebt haben) gegengerechnet?
    Warum quält man alle Menschen mit einer Maske, auch wenn man genau weiß, dass diese keinen Virus aufhalten kann? Mein Kinder sind erwachsen… aber das ist nur ein schwacher Trost, wenn man das ansehen muss, was auf der Straße und in Bus und Bahn passiert.

    Die Politik ist angehalten in ihren Entscheidungen die Verhältnismäßigkeit walten zu lassen. Alle relevanten Zahlen und vor allem deren „Erzeugung“ sprechen gegen eine „Pandemische Lage von Nationaler Tragweite“… aber die wird uns von „oben“ (Politik, Medien) verkauft. Und das anordnen von „Maßnahmen“, ohne die Möglichkeit parlamentarischen Einspruchs ist eindeutig Verfassungswidrig. (Dies ist mehrfach von deutschen Gerichten festgestellt worden)

    Und das ginge ja noch… aber an diesen „Zahlen“ hängen tausende Existenzen… Um diese Existenzen geht es… Es sind die von unzähligen Wirtschaftszweigen und mittelfristig auch meine.

    Diese „Pandemie“ ist von Anfang an etwas, was diese Maßnahmen auf keinen Fall rechtfertigt. Und schon gar nicht, wenn man weiß, dass alle, die jetzt da „oben“ in das Bestimmen von Maßnahmen involviert sind, so gut wie keine Ahnung von der Materie haben. Es sind eine Physikerin, Ein Bankkaufmann, etc.. die alle mit „Augenmaß“ vorgehen wollten… jetzt aber immer mehr in ein Regime abrutschen, das sich bedenklich autoritär präsentiert. Ein Schelm, we böses dabei denkt…

    Ich behaupte nicht, dass ich bessere Ahnung habe (Bin nur ein „blöder“ Handwerker, der jetzt mit IT Beratung sein Geld verdient). Aber ich kann lesen und suche nach Antworten. Und ich bitte sie alle, die sie noch glauben in einer „Pandemie“ zu sein: Tun sie da gleiche. Wissen macht stark. Auch wenn man gegen das, was „von oben“ kommt wenig tun kann. Aber man weiß es dann deutlich besser einzuschätzen.

    Übrigens noch ein Fun Fact: Als in Madrid die Restaurants wieder aufgemacht haben, sind die „Zahlen“ wieder zurückgegangen. Vielleicht sollten wir das in Deutschland auch tun…

  • Mike
    26. November 2020 at 14:51

    Lieber Lars,

    wie leider so oft in letzter Zeit funktioniert auch dieser Artikel nur, wenn Sachverhalte extrem unterkomplex dargestellt werden, und die Welt mit dem ganz groben Kamm in Schwarz und Weiß aufgeteilt wird. Graustufen gibt es bei Dir offenbar keine (mehr?).

    Im aktuellen Text: Politik böse, Wirtschaft gut. Immer und jederzeit ohne Ausnahme.
    Absurd wird es dann, wenn „globalisierte Wirtschaft und der Freihandel“ den „Umweltschutz verbessert“ haben. Äh, wie bitte?
    Fast noch besser: „Jedes Unternehmen möchte natürlicherweise seine Mitarbeiter und Kunden vor Infektionen schützen. Das liegt in ihrem ureigensten Interesse, dazu muss sie niemand zwingen. Und jedes Unternehmen weiß selbst am besten, was es dafür in seiner spezifischen Lage und Funktionsweise tun kann und muss.“.
    Wie z.B. der Fall Tönnies gezeigt hat, stimmt.

    Ich bin absolut dafür über die angesprochenen Themen offen zu diskutieren. Wenn jemand aber von Anfang an nichts weiter zu bieten hat, als Extrempositionen, schadet er meiner Meinung nach seiner Position damit mehr, als das er ihr hilft.
    Und das, lieber Lars, ist eine Tendenz, die ich bei Deinen Kolumnen leider seit einiger Zeit mit Sorge betrachte.

  • Tobias Schlotz
    26. November 2020 at 22:53

    Lieber Lars, Danke für den Mut, das Hinterfragen und das in Frage stellen der politischen Entscheidungen. Lars pass auf Dich auf.

  • Tilo Ehlers
    27. November 2020 at 09:48

    Lieber Lars,

    nein, ich teile Ihre Meinung nicht!

    Unter Anderem teile ich Ihre Meinung nicht, dass die derzeitige Entwicklung zu einer sozialistischen Planwirtschaft führen könnte.

    Um die Lage zu verstehen machen die meisten coronaverordnungskritischen Menschen (so glaube ich fest) den Fehler, die Situation ausschließlich durch die Brille des eigenen (begrenzten) Denkens und des eigenen Egoismus zu betrachten.

    Es lohnt der Versuch seinen eigenen Blick durch die Brille der Zwänge der politischen Entscheidungs- und vor allem Verantwortungsträger zu betrachten. Dann wird vieles, was uns ereilt, sehr viel nachvollziehbarer.

    Die Menschen, die das tun und eine (zumindest teilweise) nachvollziehbare Grundlage für die gemachten Entscheidungen finden, sind keine willenlosen Werkzeuge der jeweils politisch Verantwortung Tragenden.

  • Martin Bartonitz
    27. November 2020 at 20:10

    Ja, diese Resignation, dass sich fügen, weil es moralisch doch so richtig erscheint, ist überall zu beobachten. Und wer Kritik übt, ist schnell von der sichernden Herde als Covidiot oder rechtsradikaler in eine schmutzige Ecke gestellt. Wer will da schon hin. Aber es gibt sie doch, die sich am Ende trauen, darauf hinzuweisen, dass die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben ist und die Wirtschaft unnötig geopfert wird:

    https://www.youtube.com/watch?v=PtzHH8DhgZM&ab_channel=MartinHaditsch

  • Wolfgang Vieweg
    29. November 2020 at 18:30

    Hallo Lars,

    ich schätze Ihre Waschtage sehr! Aber dieses Mal, finde ich, haben Sie sich populistisch ziemlich hinreißen lassen. Wut ist eben kein guter Ratgeber!

    Natürlich kommt es bei dem Kampf gegen Corona auf jeden Einzelnen an, aber es darf mitnichten jeder machen, was er will. Um effektiv zu sein, müssen wir koordiniert und solidarisch vorgehen, denn wir haben einen gemeinsamen Feind, den es zu bekämpfen gilt.

    Ich bin auch für eine liberale Gesellschaft und eine liberale Wirtschaft. Aber zum Soziologen-Kleinen-Einmalseins gehört, dass es in jeder Gesellschaft nicht nur geschützte Rechte gibt sondern immer auch Regeln und Pflichten, an die man sich halten sollte/muss, damit wir als Gesellschaft auf Dauer erfolgreich sind. Dafür haben wir uns ein Grundgesetz gegeben und haben als Wirtschaftsordnung die Soziale Marktwirtschaft kreiert, welche uns allen über die letzten Jahrzehnte gute Dienste geleistet hat. Eine Erfolgsstory.

    Wir haben des Weiteren auf demokratische Art eine Regierung gewählt. Sie hat den Auftrag von der Mehrheit aller Bürger*innen – so die geltende Spielregel –, stets das Ganze im Auge zu behalten. Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe. Froh, das war ich schon vor Corona… und bin es in Zeiten von Corona erst recht. Wir haben eine Kanzlerin und wir haben Ministerpräsidenten und eine Menge kompetenter Wissenschaftler, die uns bestmöglich durch die Pandemie geleiten. Unser Corona-Management halte ich für hervorragend. Natürlich müssen wir alle dazulernen, denn die Situation ist für uns alle neu, selbst für die Wissenschaftler…

    Diejenigen, die immer glauben, es besser zu können, die Populisten, die Verschwörungstheoretiker und schließlich die Apokalyptiker helfen uns nicht weiter. Im Gegenteil. Sogar lange Diskussionen in den Parlamenten würden dem Virus nur einen Vorteil verschaffen. Die Corona-Pandemie ist eine Naturkatastrophe, mit der man intelligent und solidarisch umgehen muss. Wir befinden uns in einer Notlage, in der ein adäquates und bestimmtes Handeln im Vordergrund stehen muss, wie in jeder Krise, und nicht die Kontrolle der Entscheider und der Handelnden. Mir wird immer ganz schlecht, wenn ich davon höre, dass wiedermal irgendwie Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behindert und beschimpft wurden. Wenn Kritik angebracht ist, haben wir, nachdem wir aus dem Schlamassel wieder raus sind, alle Zeit der Welt.

    Momentan ist auch nicht die Zeit, in der jeder seinem Frust freien Lauf lassen sollte. Natürlich sind Härten jeder Art zu vermeiden und das, was mit Geld abzufedern ist, ist im Rahmen des Möglichen auszugleichen. Alles das geschieht gerade! Hier, in unserem Land. – Ich hoffe für uns alle, dass sich die Lage möglichst bald entspannt. Dann können wir uns wieder mit allen weiteren Debatten befassen. Zum Beispiel mit der Nachhaltigkeit…

    Zu dem Fall des bedauernswerten Unternehmers, mit dem Sie Ihren neuesten Waschtag begonnen haben, der Ihnen mitgeteilt hatte, dass er Corona-bedingt sein Unternehmen schließen müsse, kann ich nichts Weiteres sagen… dazu fehlen mir die Informationen.

    Lieben Gruß. Bleiben Sie gesund & fröhlich & stets ausgewogen!
    Und eine schöne Adventszeit!

  • Andre Kuhn
    30. November 2020 at 18:39

    Lieber Herr Vollmer, Danke für diesen wunderbaren Beitrag! Der Wirtschaft eine Stimme geben – da bin ich voll bei Ihnen und versuche hier, mit meinem Familienunternehmer-Blog auch einen Beitrag zu leisten. Politischer Widerstand? Das geht mir dann doch zu weit – gegen eine eher linkstendierende Presse ist das ein Kampf gegen Windmühlen. Als Mittelständler müssen wir lernen, uns anzupassen – die politischen Rahmenbedingungen sind ein Kaliber, welches 2 Nummern zu groß für uns ist. Alle Kraft geht in das Unternehmen…. Politik ist Verantwortung der Politiker – für alles Andere reicht die Kraft einfach nicht. Wenn diese die Rahmenbedingungen so gestalten, dass wir nicht mehr überleben können – dann schalte ich als Letzter in unserer Gruppe mit 750 Mitarbeitern in Deutschland unter der nächsten Regierung mit grüner Dominanz vermutlich das Licht aus und schau mich nach einem neuen Beruf um. Auch das werde ich überleben – mein Unternehmen (als Sache) jedoch nicht. Danke, dass Sie es so gut auf den Punkt gebracht haben! Ihr (begeisterter V&S-Kunde) Andre Kuhn

  • Norbert
    2. Dezember 2020 at 21:57

    Auf dem Punkt. Und … liebe Kritiker … NEIN! Die Versuche der Politik als „Projektmanager Krise“ scheitern täglich aufs Neue.
    Beispirl gefällig: Intensivkapazitäten in bundesdeutschen Krankenhäusern:
    1. Warum hat uns die Gesundheitspolitik nicht besser auf Pandemie vorbereitet? Trotz Risikobericht 01-2013?
    2. Was hat die Politik im Sommer 2020 in Erwartung der 2. Welle vorbereitet? Nichts. Kapazitäten seit Juli 2020 um (-)20% gesunken. Und dann jammern und Down-Locken
    Unsäglich!
    SETZEN. 6.

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