Seid der Spieler, nicht der Ball!
Jetzt bleibt doch mal ruhig! Bleibt einfach mal kurz stehen. Oder sitzen. Atmet mal tief ein. Und aus. Und lest mal wieder einen Artikel zu Ende. Zum Beispiel diesen hier.
Kommt raus aus diesem Krisenzustand, diesem rein reaktiven Flucht- oder Kampfmodus. Dieser Neigung zum Rumflattern, Empören, Krakeelen. Hört auf mit der Übergriffigkeit auf andere: Macht Schluss damit, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben angesichts der Coronakrise bzw. der daraus folgenden Wirtschafts-, Schulden-, Währungs- und Finanzkrise. Gebt es auf, Gründe dafür zu suchen, warum wahlweise Regierungen, Kommissionen, Institute, Experten oder Politiker keine Ahnung haben, total versagen oder Schlimmeres.
Ich mein ja nur. Ist nur ein Vorschlag.
Denn auch wenn es stimmt, dass gerade keiner eine Ahnung hat, wie das alles ausgehen soll, wie es zu lösen ist und was besser gewesen wäre, so schließt das euch selbst mit ein: Ihr (und das gilt genauso auch für mich) habt genauso wenig Ahnung wie die Amtsträger.
Das liegt daran, dass in einer solchen Ausnahmesituation prinzipiell keiner Ahnung haben kann.
Es hilft euch darum in dieser Situation meines bescheidenen Erachtens überhaupt nichts, euch auf die Einschätzung oder auf die Taten oder die Unterlassungen von anderen zu verlassen und euch dann zu ärgern, wenn diese anderen etwas anderes denken, sagen, tun oder nicht tun, als das, was ihr wollt. Oder als das, was sich im Nachhinein als besser herausstellt.
Gerade jetzt hilft es insbesondere nichts, auf den Staat respektive die Regierung zu hoffen. Denn außer der Tatsache, dass Politiker nicht besser ausgebildet, nicht intelligenter, nicht weiser oder integrer sind als die meisten, haben sie gar keinen Grund euch zu retten. Sie versuchen größtenteils lediglich, ihr Amt zu behalten. Und das kann ihnen auch keiner verdenken. Das ist lediglich menschlich und nachvollziehbar, weil sich in unserem politischen System die wirtschaftliche, gesellschaftliche und eben auch politische Existenz von Politikern auf ihr Amt gründet. Sie leben von ihrem Pöstchen. Es wäre wohlfeil und ungerecht, ihnen das vorzuwerfen. Denn sie verhalten sich innerhalb dieser Gemengelage völlig vernünftig. Vor allem folgt daraus für euch: Verlasst euch nicht darauf, dass sie für euch sorgen!
Das müsst ihr schon selbst tun. Vor allem: Ihr müsst jetzt endlich WAS TUN!
Krisenmodus
Und dazu gehört vor allem, dass ihr beginnt, euch eures eigenen Verstandes zu bedienen!
Ich war schon einmal in einer heftigen wirtschaftlichen und beruflichen Krise. Das war damals vor knapp 20 Jahren, ausgelöst durch 9/11 und das Platzen der Dotcom-Blase. Vielleicht erinnert ihr euch noch.
Damals war ich zunächst ziemlich aufgeschmissen. Mein frisch gegründetes Unternehmen bekam in der allgemeinen Investitionszurückhaltung, die normal für jede Wirtschaftskrise ist, kaum mehr Aufträge. Es war beängstigend, es war bedrohlich und ich war genauso im Reaktivmodus wie viele von euch heute.
Jeder richtet in solchen Situationen seine Aggressionen gegen andere Ziele. Ich für meinen Teil neigte damals dazu, die größten Vorwürfe mir selbst zu machen: Hätte ich doch früher reagiert! Warum habe ich das nicht kommen sehen! Wann hätte ich das bemerken können? Der eine hatte doch schon frühzeitig davon gesprochen – warum habe ich nicht auf ihn gehört? Habe ich zu lange vor mich hin geträumt? Und träume ich immer noch? Hoffe ich auf ein Wunder, oder was?
Es gab damals einen Menschen, der mir eine verbale Ohrfeige verpasst hat, der mich dazu gebracht hat, mich auf meine Hinterbacken zu setzen und meine Hausaufgaben zu machen. Und so kam ich dann auch gestärkt aus der Krise heraus.
Aus den Erfahrungen von damals heraus habe ich jetzt eine Frage an euch: Glaubt ihr allen Ernstes, dass wenn die Regierung nun (weitere) Lockerungen des Corona-Lockdowns ausruft, dass dann alles wieder läuft wie zuvor? Ernsthaft? Braucht ihr auch eine verbale Ohrfeige?
Da ist keiner, der die Welt für euch in Ordnung bringt! Ihr seid die handelnden Personen. Die Wirtschaft wird nicht einfach wieder von selbst wie zuvor, die Wirtschaft wird gar nichts machen – ihr seid die Wirtschaft! Das ist genauso wie beim Stau auf der Autobahn: Ihr steht nicht im Stau, ihr seid der Stau! Und genauso, wie keiner den Stau wegmacht, weil ihn keiner gemacht hat, so bringt jetzt keiner eure missliche Lage in Ordnung, sondern ihr, nur ihr selbst habt Einfluss auf eure Welt – und das auch nur in eurem direkten Umfeld.
Deswegen: Krempelt jetzt die Ärmel hoch und fangt an, euch mit folgender Frage zu beschäftigen:
Wie überlebt ihr mit euren Familien die nächsten 24 Monate, wenn die versprochenen Lockerungen nur marginal sein werden, euch nicht unmittelbar helfen oder der Lockdown in Wellen wiederkommt, weil das Virus in Wellen wiederkommt?
Dabei geht es überhaupt nicht darum, welches Szenario wahrscheinlich oder wünschenswert ist. Es ist schnurzpiepegal, ob ihr dies oder jenes möchtet oder ob Minister X oder Experte Y dies oder jenes gesagt oder versprochen hat oder ob euer ideologischer Übervater (wahlweise Übermutter) das für geboten oder verwerflich hält. Diese Überlegungen könnt ihr hinterher anstellen, wenn ihr mit der Frage fertig seid.
Also: Stellt euch den schlimmsten Fall vor: Die Wirtschaft macht gerade nicht nur einen Knick für zwei Quartale, sondern rutscht in eine Depression von historischem Ausmaß. Arbeitslosigkeit im zweistelligen Millionenbereich. Erdrückende Staatsschulden. Kollaps des Euro. Zuerst Deflation, also verfallende Preise, dann durch Staatsinterventionen die Inflation. Das Toilettenpapier kostet dann 25 Euro das Achterpack. Dann 50, dann 250 Euro … Um euch herum: Firmenpleiten. Zwangsversteigerungen von Häusern, deren Hypothekendarlehen nicht mehr bedient werden können. Politische Unruhen. Schließlich Währungsschnitt, Neuwahlen und langsamer Wiederaufbau.
Ihr braucht keinem von diesem Szenario zu erzählen, denn sonst erntet ihr allenfalls den Vorwurf, ein Crashprophet zu sein. Ihr sollt ja auch gar nichts prophezeihen, ihr braucht nicht einmal daran zu glauben! Aber, Herrschaftszeiten, bereiter euch darauf vor, dass es so kommen könnte!
Wenn dann alles nicht so kommt, dürfte sich euer Schaden aus einer dann im Nachinein sich als unnötig herausgestellt habenden Vorbereitung in Grenzen halten. Wenn es aber annähernd so kommt, werdet ihr nicht auf dem falschen Fuß erwischt wie eine Regierung, die Krisenpläne in der Schublade hat, aber vergessen hat, in welcher.
Was also könnt ihr tun?
Schreibt es auf!
Zunächst mal habt ihr Kosten. Macht euch einen Liquiditätsvorschau. Welche Einnahmen in den nächsten Wochen sind verlässlich? Welche Ausgaben müssen unbedingt bedient werden? Stimmt die Differenz? Müssen die Kosten weiter runter?
Vielleicht müsst ihr auch mit eurem Vermieter oder Lieferanten reden. Die ungewohnte Frage lautet: Wieviel müsst ihr ihnen mindestens bezahlen, damit sie nicht pleite gehen? Versucht, die Kosten zu minimieren. Das tut jeder Konzern. Jede Aktiengesellschaft ist ihren Aktionären dazu verpflichtet. Ihr könnt mit gutem Recht das gleiche tun.
Außerdem: Auf was könntet ihr verzichten? Was könntet ihr abstoßen, welchen Vertrag könntet ihr kündigen und welchen Kauf könntet ihr sein lassen? Es muss ja nicht jetzt gleich sein, aber wenn es in 12 Monaten schlimmer ist als jetzt, dann muss es evtl. sein. Schreibt es darum jetzt schon auf!
Ihr kennt die Kündigungsfrist nicht? Sucht sie jetzt raus und schreibt sie daneben. Schreibt den Termin in den Kalender!
Klar wollt ihr ein Auto haben. Aber zu welchen Konditionen könntet ihr den Leasing- oder Mietkaufvertrag rückgängig machen? Wie viel Vorlauf hat das? Merkt euch den Termin vor!
Und: Was macht ihr, wenn ihr jetzt oder in einigen Monaten erkrankt? Oder wenn eure Partner, eure Kinder, eure Eltern, eure Mitarbeiter krank werden? Wie haltet ihr dann die Einnahmen aufrecht? Wie organisiert ihr dann die Kinderbetreuung? Wie pflegt ihr dann eure pflegebedürftigen Verwandten?
Schreibt es auf!
Und wenn ihr euch erwischt, wie ihr einen Halbsatz aufschreibt wie „falls bis dahin ein Impfstoff …“ – streicht das! Ob ein Impfstoff kommt oder nicht – das ist nicht handlungsleitend, denn darauf habt ihr keinen Einfluss. Geht für den Moment davon aus, dass kein Impfstoff jemals kommen wird. Wenn dann einer kommt, ist alles super. Vielleicht ist er dann ja auch sicher. Vielleicht auch nicht.
Ihr braucht auch alternative Einnahmen: Wolltet ihr nicht schon immer einen Onlineshop aufmachen? Was war das gleich noch für eine Idee? Euer Hobby: Gartenmöbel! Okay, dann macht das jetzt! Fangt an, die ersten Gartenmöbel zu handeln! Vielleicht mit Ausstellung in der physischen Welt, aber vielleicht auch ohne.
Sucht für euch die neuen Geschäftsmodelle. Die Frage ist nämlich: Welches Business würde funktionieren, wenn 24 Monate lang Lockdown herrscht?
Und lasst euch nicht einreden, Geld verdienen „mit der Krise“ sei unmoralisch! Quatsch. Irgendjemand muss doch die Steuern zahlen, aus denen auch künftig die ganzen staatlichen Wohltaten bezahlt werden. Richtig? Außerdem haben die Kunden immer die Wahl, euer Angebot abzulehnen. Lasst sie also doch selbst entscheiden.
Weiter: Solltet ihr Geld auf der hohen Kante haben – versucht das zu diversifizieren. Setzt mehr auf Sachwerte: Rohstoffe, Aktien, Immobilien.
Wenn ihr die Wahl habt: Nehmt keine Kredite auf! Und wenn ihr welche habt und könnt sie loswerden, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Denn wenn es in der Wirtschaftskrise die geschätzten 15% Zombiefirmen, die ohne die Null- und Negativzinsen der Europäischen Zentralbank schon jetzt insolvent wären, vollends den Abgrund hinunterreißt, dann werden auch die Banken in Mitleidenschaft gezogen. Wenn es eure Bank erwischt, bei der ihr Kredit habt, werden sie euch nicht aus der Mithaftung entlassen. Darauf, dass Gesetze euch im Fall der Fälle schützen, würde ich mich nicht verlassen. Dafür ist alles gerade zu fragil.
Apropos fragil: Was, wenn die Regale in den Läden nicht mehr voll sind? Momentan funktioniert es. Aber was, wenn nicht?
Wenn es hart auf hart kommt, dann ernährt euch die Raviolidose im Keller und nicht die Twitter-Likes, die ihr bekommt, weil ihr gegen Hamsterkäufer wettert! Kauft lieber rechtzeitig, noch ohne Not und ohne Panik, einfach jede Woche von allem, was haltbar ist, etwas mehr als ihr braucht. Kauft euch ein zweites Kühlfach. Ihr müsst es nicht mit 500 Euro auf einen Schlag auffüllen, sondern macht das schrittweise. Aber fangt jetzt an. Wenn es soweit ist, wird ohnehin wieder gehamstert. Ist doch logisch! Und ihr seid dann schon versorgt.
Das ist unverantwortlich!
Das gleiche gilt für Bargeld: Was ist, wenn kein Bargeld mehr aus dem Automaten kommt? In den ersten Tagen nach dem Lockdown gab es bereits erste kleine Bankruns. Hoffentlich bleibt die Bargeldversorgung so gut wie sie ist. Aber bereitet euch vor: Wieviel Bargeld braucht ihr mindestens über 2-3 Monate? Wo bewahrt ihr das am besten auf?
Hofft auch dabei nicht nicht auf andere, nicht auf eure Banker, nicht auf die Politiker, nicht auf irgendwelche Institutionen. Sondern denkt und entscheidet selbst!
Der Tag wird womöglich kommen, wo ihr einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommt: Einer wurde positiv getestet und ihr hattet mit dem vor kurzem Kontakt, weshalb ihr ab sofort für 14 Tage in Quarantäne geschickt werdet. Die Frage ist: Was könnt ihr jetzt vorbereiten für den Fall, dass so etwas passiert.
Ups, das habe ich selbst auch noch nicht ganz bis zum Ende durchgedacht, merke ich gerade. Vielleicht weil ich mich gegen diese Vorstellung von Freiheitsentzug am meisten sträube. Ich gebe es zu, verzeihe mir selbst und nehme es aber trotzdem jetzt in Angriff. Weil es unverantwortlich wäre, das nicht zu tun!
Das ist der Punkt. Ich will euch da bei der Ehre packen: Es wäre unverantwortlich! Nicht zu wissen, wie ihr eure Kinder ernährt, wenn die Lieferketten abreißen! Ich rede ja immer von der Verantwortungsgesellschaft. Hier genau kommt es zum Schwur: Nehmt gefälligst eure Verantwortung wahr für euer unmittelbares Umfeld und alle, die von euch abhängen!
Und denkt gerne für euer Umfeld mit und voraus: Rechnet nicht damit, dass die Lehrer eurer Kinder es hinbekommen, den Unterricht online effektiv zu organisieren. Wir Eltern wünschen uns das alle, aber geht davon aus, dass die Schulen es nicht hinbekommen, weil die Lehrkräfte oder Lehranstalten damit überfordert sind. Was dann? Eure Kinder können nicht über Monate unbeschult bleiben. Recherchiert schon jetzt nach den zahlreichen Online-Schul-Initiativen. Hängt euch da mit rein.
Vermutlich sehnt ihr euch schon jetzt nach den Grillabenden und Clubfesten, die hoffentlich bald wieder stattfinden. Aber meine Frage lautet: Was tut ihr jetzt, um euch darauf vorzubereiten, dass all diese sozialen Kontakte zwei Jahre lang nicht möglich sein werden?
Es gibt virtuelle Weinproben, Clubandende per Zoom oder Skype. Videotelefonate mit Oma. Ihr könntet ohnehin schon jetzt euren älteren Verwandten ein gebrauchtes iPad schicken, um sie ab und zu mal sehen zu können. Viele haben das bereits gemacht.
Und erinnert euch daran: Soziale Medien ersetzen „echte“ soziale Kontakte nicht! – In vielen Fällen müsst ihr selber etwas organisieren, selber aktiv werden, um eure sozialen Kontakte in den nächsten zwei Jahren aufrecht zu erhalten.
Übrigens: Welche Fähigkeiten braucht ihr in 24 Monaten, falls das alles so weitergeht? Digitalskills? Führungsskills? Rednerskills? Projektmanagement-Skills? Und wie eignet ihr euch diese Fähigkeiten an? Benötigt ihr bestimmte Fortbildungen? Was kosten die? Rechtzeitig anfangen, heißt jetzt anfangen: Sucht euch die Anbieter raus!
Das ist noch nicht alles: Wie haltet ihr euch fit und gesund, wenn ihr die meiste Zeit zuhause verbringt, nicht ins Fitnesstudio könnt, nicht in den Sportclub gehen könnt? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Gerade bei dem Thema bin ich nicht derjenige, der behaupten könnte, am besten Bescheid zu wissen. Aber das ist doch für euch keine Ausrede!
In Barcelona habe ich so einen TRX-Schlingentrainer. Weil ich gerade nicht mehr nach Barcelona komme, habe ich mir so ein Teil jetzt auch hierher nach Köln bestellt. Wir dürfen hier außerdem spazieren und wandern. Letzteres mag ich zwar überhaupt nicht, aber dennoch tue ich das häufiger als sonst, einfach um raus zu kommen und mich zu bewegen. Denn ohne Bewegung und frische Luft kann nunmal kein Mensch gesund bleiben. Das weiß sogar ich. Und wenn ihr eines Tages mit dem Virus konfrontiert werdet, dann wollt ihr definitiv ein intaktes Immunsystem haben!
Wahrscheinlich habe ich jetzt das Problem des Haareschneidens vergessen, aber diesbezüglich enthalte ich mich nun doch tunlichst der Stimme.
Auf einen Wermut
So: Und nach dieser ganzen Ermahnungstirade, euch vorzubereiten – es ist alles nur ein Vorschlag! Ihr werdet selbst am besten wissen, was ihr tut oder lasst.
Es ist nur so: Wenn ihr meine Frage gründlich beantwortet habt, wenn ihr dadurch dann zwar genausowenig einen Plan habt wie zuvor, dafür jetzt aber eine gründliche Vorbereitung auf den Fall der Fälle, wenn sich dann herausstellt, dass die ganze Vorbereitung umsonst war, dass ein sicherer Impfstoff oder ein wirksames Medikament für jeden verfügbar ist, dass die Wirtschaft im dritten Quartal boomt, dass der Euro vor Kraft strotzt und dass der Finanzminister glaubt, keine Steuererhöhungen zu benötigen … stellt euch dieses Glücksgefühl vor!
Wenn der ganze Mist, in dem wir jetzt gerade stecken, dann so glücklich ausgeht, dann sollten wir uns treffen, einen Wermut trinken und die Corona-Krise als kurze und vor allem überstandene Periode feiern. Lasst uns wieder die Frisuren tragen, die uns am besten stehen, lasst uns die dann überflüssigen Vorräte nach und nach aufbrauchen und einen neuen Kredit für die Traumimmobilie aufnehmen.
Aber wenn ihr es vorzieht, das schlimmste Szenario zu vermeiden und euch nicht darauf vorbereitet, und wenn es dann doch schlimmer kommt, als ihr gedacht habt, dann werdet ihr sein wie der Ball auf dem Spielfeld: Ihr werdet getreten, gestoppt, gedribbelt und geschossen, von ganz hinten bis ganz vorne getrieben, von links nach rechts verlagert. 22 Leute treten auf euch ein. Immer wieder in eine andere Richtung. Ihr werdet der Spielball sein für irgendwen.
Ich schlage euch vor: Seid lieber der Spieler, nicht der Ball!
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Claus Meyer
24. April 2020 at 15:07Nie war die Zeit so günstig für einen Systemwechsel
Da ist den Menschen mit dem Corona-Virus etwas sehr Einschneidendes zugestoßen. Um die Ansteckung so minimal wie möglich zu halten, sollen jegliche Kontakte vermieden und auch die Fertigung auf das Notwendigste beschränkt werden. Das ist ein kompletter Umbruch im Umgang miteinander. Alle wirtschaftlichen Kreisläufe sind gestört und teils auf ein Minimum reduziert. Man kann jedoch nicht erwarten, dass nach Aufhebung der Einschränkungen alles wieder im alten Trott weitergeht. Nicht alle Firmen, aber auch Privatpersonen werden das finanziell überleben. In diesem Dilemma steckt nun die ganze Welt.
Das ist Anlass genug, auf vielen Gebieten eine Änderung vorzunehmen. Schon um die Natur vor übermäßigem Schaden zu bewahren, dürfen wir nicht weitermachen wie bisher. Und es gibt auch Lösungen:
Das heutige Geldsystem ist der Grund für die meisten Schädigungen und Unzulänglichkeiten in der ganzen Welt. Hier kann nur ein Systemwechsel mit Hilfe der direkten Demokratie die Schädigungen beenden. Das Vollgeldsystem oder noch besser die Modern Monetary Theory (MMT) sind die Grundlage eines besseren Geldsystems. Dann bestimmt und verwaltet allein der Souverain (also eine gewählte Abordnung des Volkes) die gesamte Geldmenge. Somit benötigt jedes Volk seine eigene Währung. Gleichzeitig mit dem bedingungslosem Grundein-kommen erhält der Mensch erstmals die Freiheit der Selbstbestimmung. An Geldbeschaffung darf so nie die Lösung wichtiger gemeinnütziger Aufgaben scheitern.
Dann hat das Kapital seine Macht verloren, um die Veröffentlichungen solcher Überlegungen zu unterbinden. Bisher bestimmen ja die wenigen Inhaber fast allen Geldes stets alle wichtigen Vorgänge auf der Erde und das immer zu ihrem eigenen Vorteil. Diese heutige Macht des Geldes gehört beendet, sie hat die Natur zerstört und auch einen Großteil aller Menschen zu Sklaven gemacht.
Nur ein geändertes Geldsystem zusammen mit einer direkten Demokratie kann ein wesentlich besseres Zusammenleben der Menschen bei geringster Schädigung von Erde und Natur erreichen. Ein sinnvolles Gemeinschafts-Verhalten trifft dann die Mehrheit der Bürger alle Entscheidungen. Machtkämpfe zwischen Parteien in der parlamentarischen Demokratie gibt es nicht mehr. Das befähigt zu einem sinnvollen Umgang miteinander unter der geringsten Schädigung der Natur. Einsparungen von fossiler Energie stehen im Vordergrund.
Zusammen mit der direkten Demokratie verbessert das bedingungslose Grundeinkommen mit Sicherheit das Verhalten aller. Jetzt erhält zum ersten Mal jeder Mensch die Freiheit der Selbstbestimmung, solche vorteilhaften psychischen Veränderungen im Miteinander sind nicht zu ermessen. Alle werden schnell begreifen, dass kümmern sich vorteilhaft für alle auswirken wird, so werden echte wirtschaftlichen Probleme lösbar. Arbeitskämpfe sind nicht erforderlich, da alle Verträge wegen des Grundeinkommens auf gleicher Augenhöhe ausgefochten werden. Berufe mit prekären Arbeiten werden dann sicher besser bezahlt.
Viele wirtschaftliche Probleme gäbe es überhaupt nicht, alle Firmen sind Genossenschaften, deren Mitarbeiter gleichzeitig auch Miteigentümer sind. Viel Geld in einer Hand ist immer gefährlich. Keine Arbeitskämpfe, kein Konkurrenzdenken, gemeinsam wird versucht, die Versorgung sinnvoll zu organisieren. Dann wären Wirtschaftswachstum, Brutto-Inlands-Produkt, DAX, Aktien alles Fremdworte geworden.
Das Konkurrenzdenken würde durch Kooperation ersetzt, das würde auch gerade deshalb bei der Globalisierung mitzuarbeiten. Statt Beschaffung von Arbeitsplätzen geht es um die Sicherstellung eines Auskommens aller und den Erhalt öffentlicher Einrichtung.
Im privaten Bereich stände die Großfamilie im Vordergrund. Die gegenseitige Hilfe bei der Betreuung und Pflege von Kindern und Älteren wirkt sich vorteilhaft bei der sozialen Bindung aus und belastet nicht den Staat. Zur Reduzierung von Energie und Einsparung von Zeit sollten Wohnung, Arbeitsplatz und Geschäfte in der Nähe liegen. Die Konzentration von großen Industriekomplexen sind zu vermeiden. Für Bildung und Ausbildung und Pflege steht dann viel mehr Zeit zur Verfügung.
Professor Hörmann hat den den Ausdruck „Vollkasko-Mentalität, was geht mich die Welt an“ geprägt. Diese Einstellung wird heute schon im Kindergarten geprägt, sodass eine Änderung des Bewusstseins nicht mehr möglich scheint. Eine konstruierte Mangelwirtschaft bestärkt dann noch den Untertanengeist. Wenn nicht jetzt, wann dann, müssen wir uns alle damit befassen. Die Coronakrise wird sonst mit einem Chaos enden, weil dann die ganze Misere des Geldsystems zum Vorschein kommt. Hinzu kommt die große Zerstörungskraft des Euro gegenüber den wirtschaftlich so unterschiedlichen Euro-Länder. Der Euro gehört schnellstens abgeschafft. Ein großes Desaster sollte doch vermieden werden können. Das Räderwerk der Wirtschaft kann aber nicht einfach wieder so anlaufen, wie es geendet hat, die einzelnen Zahnräder sind zerbrochen. Diese Staatsschulden sind nie mehr tilgbar. Die Klimakrise wird wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden müssen. Lassen wir es nicht zu, dass die Natur weiter so ausgebeutet wird. Voraussetzung ist, dass unser Denken sich vom Technik- und Wachstumswahn wieder dem sozialen Miteinander zuwendet. Das muss in Kürze geschehen, Von den Regierungssystemen ist auch leider keine Lösungen zu erwarten, wir müssen das Heft selbst in die Hand nehmen. Es darf nicht sein, dass der Untertanengeist eine lebenswerten Zukunft unterbindet.
Bärbel Röpke
24. April 2020 at 15:10Danke Lars, für die klare Frage!
Inge Weiss
24. April 2020 at 19:16Erst mal danke für die klaren und doch ermunternde Worte! Unbedingt nötig und tut so gut. Niemand muss sich alleine fühlen. Tut das gut!!!
E. Orbach
24. April 2020 at 20:28Nein! Wir sollten das uns verodernete managment nicht akzeptieren, sondern es sorgfältig hinterfragen.In meine Augen ist es falsch, kurzsichtig und Wählerstimmen orientiert!
Bevor ich ihre Fragen beantworte, möchte ich schon noch einmal darauf zurückkommen, ob der Lock down und die Massnahmen so notwenidg und sinnvoll sind. Ich möchte auch definitiv festhalten, dass ein Verssagen unsere Entscheider vorliegt. Diese Krise kommt nicht überraschend. Nicht nur Bill Gates hat in 2015 darüber geredet. sondern unsere Regierung in 2012 , wir hatten SARS in 2002 und haben dank gewohnter Kursichtigkeit alle Vorhaben, die uns heute eine bessere Ausgangslage beschert haben, eingestellt. Und wer zahlt? Die Herren und Damen Minister und Abgeordnete bisher nicht! Ob ein allgemeiner Lock down notwendig ist bei der großen Zahl asymptomatische Fälle (80%)?, ist auch fraglich. Ob das Argument der Überbeanspruchung des Gesunsheitssystems richtig ist, wird zunehmend fraglich – vor allen Dingen wenn wir erkennen, dass Beatmung nicht hilfreich ist. Und inwieweit die Wissenschaft überhaupt jetzt schon inder Lage ist, konkrete Aussagen zu machen, ist fraglich – unabhängig davon , dass Insider ihre Schwächen kennen . 80% der Publikationen sind nicht reproduzierbar. Ich will keine alternativen Fakten schaffen, aber Bewußtsein für die Möglichkeiten, Grenzen und auch die Anreizsysteme in der Wissenschaft und somit in der Bewertung und Eindeutigeit der Aussagen.Wir sollten uns einmal ehrlich dir Frage stellen, wen wir eigentlich schützen? Warum? Weil wir nicht den Mut haben, den Tod als Teildes Lebens zu akzeptieren? Wir schicken ja junge Leute , Soldaten in den Krieg für das Vaterland, und was ist mit den über 80 jährigen? oder wie ist es mit Menschen, die massgeblich zu ihren chronischen Krankheiten beitragen? Sind wir als Sozialgemeinschaft wirklich verpflichtet, diese massiven Konsequnezen jetzt zu tragen, wenn diese Mneschen einen Mangel an Mitvernatwortung gezeigt haben. Ja diese Fragen werden Vielen aufstoßen, aber ich denke sie sind nur ein Teil der Fragen die wir uns stellen müssen, wenn wir eine funktionierende, tragfähige Sozialgemenschaft sein wollen. Ein Sozialsstaat bietet Untertützung aber ermuss auch Eigen – und Mitvernatwortung einfordern, sonst werden manche Gruppen übervorteilt. Und diese Krise und ihr Managment zeigt dies überdeutlich. Sie orientiert sich nicht an dem was Deutschland für die Zukunft braucht, sondern sie gängelt, setzt auf patriarchale/matriarchiale Strukturen – diese werden uns aber nicht helfen eine innovatives und starkes Gemeinwesen zu werden, das vorausschauend und systemisch die situtaioneerfaßt und rechtzeitig entscheidend, Nein die Rattenfnger von heute. die Aktionisten im Südosten oder die oberlehrer des Südwestens behalten die oberhand, obwohl sie lange und ausgiebig gschlafen haben . Es ist Zeit, wiede rselbts zu denken, bessere Informatioen einzufordern auch Wissenschaftle rzu hinterfragen und drübernachzudenen, was der kern unserer gemiensamen Zukunft ist, was sich dagür #ndern muss wo der Sozialstaat deulich mehr eigenvernatworung einfodern muss, damit er für alle tragfähig und akzeptabel wird.
Ich kann nur sagen als intellegente Frau über 60, mit einer Promotion in Immunologie, mit systemischen Dneken und Vorausssicht, ist das Mangement der Krise und das Verhalten minier Mitmenschen wie es die offizelle Presse vermittelt unerträglich. Es tut weh! Allerindgs finde ich in meinem Umdfeld egal ob hochgebildet oder einfach ein Nachbar, der mit beiden Beinen im Leben teht , eine ganz andere Meinung. Veilleicht sollten wir erst einmal mit eine ehrlichen, offnenen und sprachlich sauberen Kommunikation beginnen und nicht jeden der widerspricht zu diffamieren wie dieser Tage üblich!
Helga Manns
25. April 2020 at 12:24Hallo Lars,
mal wieder voll auf den Punkt gebracht.
Ich wurde belächelt, als ich meine Vorratshaltung vor Monaten verändert habe, nicht wegen Corona sondern falls ein längerfristige Stromausfall sein sollte. Einiges habe ich noch zu tun.
Bleib gesund und liebe Grüße aus dem Saarland
V. Bogatz
27. April 2020 at 11:01Sie sprechen mir aus dem Herzen oder viel mehr, aus dem Verstand… Die Verblödungsindustrie ist zur Höchstform aufgelaufen.
Alfred Reimann
10. Mai 2020 at 19:20Das waren Entwicklungen in der Vergangenheit, 1923 und 1929 in Deutschland.
Doch Überproduktion, nichts anderes führt zu Arbeitslosigkeit und Unternehmenspleiten, sind das Ergebnis mangelder Kaufkraft und ihre Verwendung für Investitions- u. Konsumgüter.
Doch Kaufkraft, Kontoguthaben, lassen sich unendlich vermehren, (fast) ohne Arbeits- u. Ressourcen-Aufwand. Frau EZB gibt eine Zahl ein, beispielsweise 80 000 Millionen, drück die Entertaste und ihre 1200 Mitarbeiter haben für diese Summe Staats- u. Unternehmens-Anleihen zu kaufen.
Warum sollte es jemals wieder zu wenig Konsum und Investition geben?
Vielleich das Ganze gerechter geregelt, als echtes „Helikoptergeld“, direkt von der Notenbank an jeden Bürger, gleiches mtl. verteiltes Schenk-Geld, eine Kultur-Dividende für Jederfrau und Jedermann?
Oder sogar Lohn- u. Einkommenssteuern durch Verbrauchs-Steuern ersetzt?
Oder Regulierung aus Gruppen-Privilegien abbau, beispielsweise Subventionen, Zölle, Einfuhrkontingente etc., zu niedrige Bodensteuern und Umweltsteuern erhöhen?
Aus sozialen Gründen einen Teil, besser die ganze Steuereinnahmen, gleich und gerecht an die Bürger rückverteilen, von der Wiege bis zur Bahre?
Alfred Reimann
10. Mai 2020 at 19:50Wenn die Herrschaft des (Geld-Kapitals) gebrochen werden soll, schenkt den Menschen Geld, genauer Kaufkraft, gutgeschrieben auf Bank-Konten.
Soll die Herrschaft des Boden- u. Ressourcen-Kapitals gebrochen werden, besteuert beides und verteilt das Geld als Natur-Dividende zurück, gleich und gerecht.
Soll die Herrschaft der Staats-Vertreter und Staats-Profiteure gebrochen werden, begrenzt ihren Wirkungsbereich auf „Öffentliche Güter“, die virtuelle Welt von Regeln und gleicher Kaufkarft-Verteilung.
Staatsdiener sind keine schlechten Menschen, eben Bürger mit zeitweiser und bereichsweiser
Herrschaftsbefugnis. Das Problem sind wie immer nicht die Menschen, sondern es ist das System,
die Bedingungen unter denen die Staatsvertreter handeln.
Sie handeln grundsätzlich fremdbestimmt, fremdbestimmt durch das Gesetz. Fremdbistimmung, sprich Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten bei der Wahl, führt meistens zur Wahl des geringsten Übels, der Wahl der Handlung mit dem geringsten Verlust an Sinn, Wohlbefinden und Zufriedenheit, mit vielen negativen Haupt- u. Nebenwirkungen. Egal für welche Handlungsweise sie sich zur Durchsetzung des Gesetzes entscheiden, es hat keine Auswirkungen auf ihre Einkommen, da weder Leistungs-Qualität noch Leistungs-Quantität zählen. Was soll unter solchen Bedingungen bewirkt werden?
Vergleichbare Bedingungen haben wir in allen öffentlichen Einrichtungen, Konzernen, Institutionen, Parteien Kirchen etc.. und allen Organisationen die staatliche Privilegien erhalten. Fremdbestimtes Handeln, mit fremden Mitteln, zu Lasten Dritter (Bürger), ohne jegliche Verantwortung, was sollten wir da wohl erwarten?
Mich überrascht immer wieder, wie wenig Unsinn und Schaden für Umwelt, Wohlstand und Allgemeinwohl, unter diesen extrem inhumanen Bedingungen, zustande kommt!
Es geht auch anders.